Alle Menschen, die in diesem Land leben und ein Teil unserer Gemeinschaft sind, gehören zu Deutschland.

Die Feststellung, der Islam gehöre zu Deutschland, wird zur Zeit kontrovers diskutiert. Sylvia Pantel plädiert für eine differenzierte Betrachtung.

 

Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,

wir sind Bürger! Gleich ob Jude, Moslem oder Christ! Die von Bundespräsident Wulff ausgesprochene und von Bundeskanzlerin Merkel wiederholte Feststellung, der Islam gehöre zu Deutschland, wird kontrovers diskutiert. Meiner Meinung nach bedarf es einer differenzierten Betrachtung der Kulturgeschichte in Deutschland.

Wer zu uns gehört, ist relativ klar zu benennen: Fest steht, dass Muslime zu Deutschland gehören. Alle Menschen, die in diesem Land leben und ein Teil unserer Gemeinschaft sind, gehören zu Deutschland. Unabhängig von Herkunft, politischen oder religiösen Ansichten. Etwas anders sehe ich aber die Frage nach der Tradition unseres Landes. Deutschland, in der Mitte Europas gelegen, kennt Christentum und Judentum als die ältesten, weit verbreiteten monotheistischen Religionen. Judentum und Christentum haben Deutschland geprägt. Kirchengeschichte ist in Deutschland auch Kulturgeschichte; die Reformation ging von Deutschland aus. Die dunkelsten Zeiten des Mittelalters wurden überwunden. Die Aufklärung sorgte für einen erweiterten Blick auf die Welt. Mediziner, Juristen, Wissenschaftler und Forscher. Die großen abendländischen Gelehrten waren häufig sehr gläubige Christen und Juden. Ihre Ethik und ihre Haltung haben vieles von dem geprägt, was heute unsere Freiheitlich Demokratische Grundordnung ausmacht. Den Islam sehe ich keinesfalls so prägend für die Kulturgeschichte Deutschlands an. Eine Gleichsetzung in dieser Hinsicht (!) mit Christentum und Judentum, will ich daher nicht so unterschreiben. Unsere Muslime gehören zu Deutschland. Der Islam ist Teil des täglichen Lebens in Deutschland. Teil unserer Kulturgeschichte ist er nicht.

Ihre

Sylvia Pantel